Düsseldorfer Handwerksbetriebe vorbildlich in der Ausbildungsleistung

In seiner diesjährigen Bilanz stellte der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Professor Wolfgang Schulhoff, den rheinischen Handwerksbetrieben ein hervorragendes Zeugnis aus: Trotz einer schmerzhaften, zwölfjährigen Flautephase habe das Handwerk an einer hohen Ausbildungsleistung festgehalten.

Während die durchschnittlich Anzahl der Beschäftigten in den Betrieben der Region seit 1996 von zehn Mitarbeitern auf sieben gesunken ist, werden in den knapp 13.000 handwerklichen Ausbildungsstätten heute nur 3.600 Lehrlinge weniger als vor zehn Jahren ausgebildet – damit stieg die Ausbildungsquote (der Anteil der Auszubildenden an den Beschäftigten) von 6,7 auf 8,1 Prozent.
Damit bildet das Handwerk weit über seinen Bedarf aus. In einer Pressemitteilung würdigte Schulhoff das gesellschaftliche Engagement der Betriebe, die auch in Jahren mit stetig wachsenden Schulabgängerzahlen erhebliche finanzielle Risiken eingingen, um den jungen Berufseinsteigern eine Perspektive zu bieten.
Doch Schulhoff stellte im gleichen Atemzug dar, dass viele Betriebe an der Grenze ihrer Belastbarkeit angelangt seien: „Bleibt die von Berlin angekündigte Abgabenentlastung von Handwerk und Mittelstand und eine nachhaltige Belebung der Binnennachfrage erneut aus, werden notwendige Kapazitätsanpassungen der Unternehmen im Wirtschaftszweig künftig verstärkt auch Ausbildungsplätze treffen.“
Zugleich appellierte Schulhoff an die Unternehmen, weiterhin jede Möglichkeit der Nachwuchsförderung zu nutzen, und wies darauf hin, dass sich das Blatt bald wenden wird. Bereits 2007 sei der Gipfel des „Schulabgänger-Bergs“ überschritten, in absehbarer Zeit werde sich der Wettbewerb um leistungsfähige Berufsanfänger stark verschärfen. Er sieht Ausbildung als Investition in die eigene betriebliche Zukunft und rät, „die Weichen auf Wachstum zu stellen.“

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