Die Rheinische Post berichtet in ihrer Ausgabe vom 10. April 2008 über den Entwurf eines Farbkonzepts für das Friedrich-Rückert-Gymnasium im Rahmen der Begabtenförderung der Maler- und Lackiererinnung, an dem auch unser Azubi Serhan wegen seiner herausragenden Leistungen teilnehmen durfte.

Azubis planen Schulsanierung

Statt werkeln in der Werkstatt ran an öffentliche Gebäude: Die zehn besten Lehrlinge des Maler- und Lackiererhandwerks legen ein Renovierungskonzet für das Friedrich-Rückert-Gymnasium vor. Der Schulausschuss drängt. Die Stadt kommt unter Druck, endlich zu beginnen.

Von Uwe Reimann

 

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Alljährlich fördert die Maler- und Lackiererinnung die zehn besten Auszubildenden Düsseldorfs. Die Aufgabe: An sechs Berufsschultagen und an zehn Seminartagen erarbeiten die Nachwuchskönner im stillen Kämmerlein, sprich in der Werkstatt ein Konzept wie beispielsweise die Verschönerung einer Halle. Jetzt arbeiten die Azubis zum ersten Mal an „richtigen“ Objekten. Im Berufsbildungs- und Technologiezentrum haben sie ein Konzept für die Sanierung des Friedrich-Rückert-Gymnasiums entwickelt. Das Pikante: Das Gebäude in Rath, an dem der Beton mehr als bröckelt und trostlos Grau in Grau vor sich hinsteht, ist seit 2005 als eine von drei dringend sanierungsbedürftigen Schulen aufgeführt. Drei Jahre tat sich nichts, nun liegt das hochprofessionelle Konzept vor. Es sei ein umfassender Plan zur Totalsanierung, sagt Innungs-Obermeister Heiner Pistorius.

Als die von der Innung ausgesuchten zehn besten Auszubildenden die Chance sehen, ein solches Konzept an einem realen Gebäude zu erstellen, haben wir zugepackt, sagt der Leiter des Berufsbildungs- und Technologiezentrums, Gerhad Blessing. Fast 1500 Euro investiert allein die Innung alljährlich in diese „Begabtenförderung“.

Zweistelliger Millionenbetrag

Die diesmal geförderten sieben Jungen und Mädchen schufen das Schulsanierungskonzept, „das ansonsten von einer Firma erstellt viel Geld kosten würde“, sagt Pistorius. Das braucht die Stadt nicht zu bezahlen, nur den im Masterplan schon beschriebenen zweistelligen Millionenbetrag, den die Sanierung verschlingen wird. Der Schulausschussvorsitzende Wolfgang Scheffler lächelt bei derartigen auf dem Silbertablett servierten Möglichkeiten: „Es könnte also schnell mit der Sanierung begonnen werden. Wir bemühen uns, die Entwürfe schnell umzusetzen.“ Immerhin sei drei Jahre lang seit dem Masterplan nichts passiert. Er hofft, dass 2009 mit den Arbeiten begonnen werden kann. Der Schulleiter des Friedrich-Rückert-Gymnasiums gibt sich bislang verschnupft: “ Seitens der Stadt hat es in den drei Jahren keine Gespräche mit mir über eine Sanierung gegeben.“ Es gehe nicht um Schönheitsreparaturen, sondern um die Totalsanierung von Fassade und Fenster, von Heizung, Elektrik und Turnhalle. Die Sporthalle werde derzeit aber in Angriff genommen – weil es mittlerweile heftig durchs Dach tropft.

Scheffler gibt deshalb auch zu, dass er sich durch die Profi-Pläne der Azubis durchaus Druck auf die Verwaltung verspricht. „Alle Vorarbeiten sind durch die Pläne gemacht. Vor allem erhoffen sich alle Beteiligten, dass für die Sanierung dann Düsseldorfer Firmen Aufträge erhalten können“, sagt Scheffler. Mit den Plänen für eine Schulsanierung soll aber noch lange nicht Schluss sein. „Wir hoffen darauf, dass die Begabtenförderung in den nächsten Jahren immer wieder Pläne für öffentliche Gebäude erstellen kann“, sagt Gerhard Blessing. Das Ziel: Die Top-Azubis kümmern sich künftig auch um Sanierungspläne für beispielsweise Altenheime oder Kindertagesstätten.